Kann das Politische experimentell sein?
Experimentalfilm ist seit langem eine Praxis des Privilegs. Es wird oft nur als notwendige Reaktion gegen industrielle und korporative Formen des Kinos definiert, als Reaktion gegen gängige strukturelle Ansätze –in vielerlei Hinsicht ist es dieses auch. Diese Definition hat jedoch lange jene Erfahrungen und Sichtweisen ausgeschlossen, die außerhalb der größeren nordeuropäischen makrokulturellen Erfahrung liegen.
Im digitalen Zeitalter erreichen experimentelle Kinoideen ein breiteres Publikum von Kunstinteressierten und -praktizierenden, welche nicht nur im historisch akademischen und institutionellen Bereich zu verorten sind. Dieses breitere Publikum wiederum hat begonnen, die experimentelle Form des Films als Mechanismus für einen breiteren politischen Diskurs zu etablieren.
In dieser Masterclass wird die Filmemacherin Cecilia Araneda Beispiele ihrer eigenen Arbeit sowie Arbeiten der Latein-Kanadischen Filmemacherinnen Franci Duran und soJin Chun zeigen
Can the Political be Experimental?
Experimental film has long been a practice of privilege. It is often thinly defined as a necessary reaction against industrial and corporate forms of cinema, reacting against mainstream structural approaches – and in many ways it is this. But its thin definition has also long excluded experiences and ways of seeing that fall outside of the larger northern European macro cultural experience.
In the digital age, experimental cinema ideas are reaching a wider audience of art practitioners beyond its historic academic and institutional domain. This wider audience, in turn, has started to subvert the form as a mechanism of engaging in wider political discourse.
In this master class, filmmaker Cecilia Araneda will include examples of her own work, as well as work by Latin Canadian filmmakers Franci Duran and soJin Chun.